Liebe Pfarrgemeinde, liebe Mitglieder der KAB St. Josef-Kirchlinde,
in seinem Gedicht fragt Lothar Zenetti, ein Frankfurter Priesterdichter:
„Ob wir wohl später einfach vergehen
tief in der Erde, die nichts von uns weiß,
zu Asche geworden und zu Staub,
vergessen fortan, keiner Erinnerung wert?
….Oder – könnte das wahr sein? – dass wir
von jeher geliebt sind, mit Namen gerufen
und werden dann heimfinden endlich wie
Kinder, heim in die Arme des Vaters?“
Oder – könnte das wahr sein? –
Die Osternacht, auf die wir uns vorbereiten, lädt uns zur Begegnung mit allem ein, was wir finstere Nacht in unserem Leben, in unserer Welt und im Leben unserer Kirche nennen und oft erfahren. Die Osternacht „bringt es an den Tag“, dass auch das Leben des Glaubens oft genug Nachtwanderungen kennt.
Schon jetzt freuen wir uns auf die Osternacht. Am Osterfeuer vor der Kirche wird die Osterkerze entzündet mit den Worten: „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibt das Dunkel der Herzen.“ Kurz darauf singen wir im Osterlied: „Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.“
In der Osternacht „geht uns ein Licht auf“: So sagen wir, wenn wir etwas erfasst haben mit dem Geist oder dem Herzen. Das Licht der Osternacht ist kein beliebiges Licht, sondern Christus, der gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt.“ Er bringt Licht in menschliche Nächte, er bringt Licht in die jegliche Nacht der Angst, der Ungewissheit, des Versagens. Mitten in der Nacht erscheint das ewige Licht – das ist die frohe Botschaft der Osternacht, die wir uns wirklich zu Herzen gehen lassen dürfen.
Kommen Sie zur Gemeinde, zur Gemeinschaft der Suchenden nach diesem Licht.
Wir alle sind immer wieder Suchende und Fragende.
Zusammen mit Ihnen möchten wir Christus, dem Licht, näher kommen.
Frohe Ostern wünscht die KAB St. Josef-Kirchlinde
Pfarrer Piotr Wandachowicz Kirchengemeinde St. Christophorus-Percha